Bei der Ohrakupunktur werden, ähnlich wie bei der Körperakupunktur der traditionellen chinesischen Medizin, sehr feine, kleine Nadeln an bestimmten Punkten ins Ohr gestochen. Allerdings gibt es hier drei sehr wichtige Unterschiede. Die Körperakupunktur der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist viel älter als die Ohrakupunktur und richtet sich nach Punkten, die auf Meridianbahnen liegen. Die Ohrakupunktur geht zurück auf den französischen Arzt Dr. P. Nogier, die er in den 1950ern entwickelte. Sie wird deshalb auch als französische Akupunktur bezeichnet. Sein Ansatz ist, dass auf dem gesamten Ohr jeder Punkt des Körpers abgebildet ist und zusätzlich noch andere Reaktions- und Reflexpunkte liegen, die Störfeldern, Mangelzuständen oder emotionalen Missverhältnissen wie zum Beispiel Depression, Wut oder Angst entsprechen.
Nach seiner Lehre entsteht ein Akupunkturpunkt nur, wenn ein Körperteil in seiner Funktion gestört ist. Hierzu wird am Ohr eine Schmerz-Druckpunkt-Diagnose durchgeführt, bevor die Nadeln platziert werden. In meiner Praxis biete ich die Ohrakupunktur auch mit Implantat-Nadeln an. Diese erfüllen ihre Aufgabe im Ohr, je nach Sorte, zwischen drei Monaten und eineinhalb Jahren und lösen sich in diesem Zeitraum langsam auf. Ich empfehle diesen Typ Nadeln bei Beschwerden, die sich durch einen permanenten Dauerreiz verbessern können oder die Intensität der Symptome reduzieren. Dadurch kann die Lebensqualität längerfristig positiv unterstützt werden.